Projektergebnisse von zirkulierBAR
Es gibt noch viel zu tun, aber es gilt auch, Fortschritte und Erkenntnisse zur zirkulären Verwertung von Inhaltsstoffen aus Trockentoiletten zu Recyclingdünger festzuhalten. Im folgenden Bereich finden Sie Projektergebnisse aus unseren verschiedenen Aktivitätsbereichen: von wissenschaftlichen Paper und Beiträgen zum gesellschaftspolitischen Dialog, über Leitfäden und Abschlussarbeiten von Studierenden bis hin zu Ergebnissen aus unseren Hochschul-Seminaren und vergangenen Veranstaltungen. Außerdem erarbeiten wir Leitfäden und Handlungsempfehlungen, sowie Diskussions- und Positionspapiere zur Umsetzung regionaler Nährstoffkreislauf-Konzepte.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen
zirkulierBAR ist ein inter- und transdisziplinäres Forschungsprojekt. Wissenschaftliche Paper, die im Rahmen des Projekts veröffentlicht wurden, finden Sie hier:
2023
- Elsa Jung et al. (2023) „Dry toilets offer a sustainable solution for communal waste management and regional economies by enabling nutrient recycling“ – Vortrag auf dem Sardinia Symposium 2023. Zum Extended Abstract
- Gero Scheck (2023) „Meta-Analyse von Life-Cycle-Assessments zu Toiletten mit Stoffstromtrennung“. Zur Zusammenfassung
2022
- Albrecht Fritze (2022) „Nutrient recycling with dry toilets as sustainable solution for communal waste management and regional economies“ – Postersession auf der 4th European Sustainable Phosphorus Conference, 20 – 22. Juni 2022. Mehr Informationen
- Astrid Cullmann et al. (2022) „Wertvolle Ressource Wasser auch in Deutschland zunehmend belastet und regional übermäßig genutzt“ – Beitrag zum DIW-Wochenbericht 49-2022. Zum Artikel
Positionspapiere
Der Austausch zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Medien ist essentiell, damit die Sanitärwende gelingt. Schlüsselbeiträge zum Gesellschaftspolitischen Dialog (GDP) sind unsere Positionspapiere.
Leitfäden und Hintergrundwissen
Die praktische Umsetzung ist ein wichtiger Aspekt unseres Projekts. Zu unseren wichtigsten Projektergebnissen gehören deshalb auch Ressourcen, die anleiten oder Wissen hilfreich aufbereiten, zum Beispiel Leitfäden. Wir haben Sie hier übersichtlich für Sie zusammengestellt:
NABU Ideenheft „Wege in eine zukunftsfähige Bioökonomie“
Das NABU Ideenheft verknüpft die NABU-Bioökonomie-Position mit konkreten Praxisbeispielen und demonstriert die Realisierbarkeit einer nachhaltigen Bioökonomie. Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Projekt zirkulierBAR sind in die Entwicklung dieses Ideenhefts mit eingeflossen.
Planspiel komm:loop
Das Planspiel komm:loop ist ein Experimentierraum, in dem die Spieler:innen in der Rolle als kommunale Akteur:innen den Weg in die zirkuläre Zukunft erkunden. Im Spiel bringen sie aus kommunaler Perspektive gemeinsam die Sanitär- und Nährstoffwende mit Hilfe eines Projekts auf den Weg.
Klo, Klima und Kreisläufe: Wir brauchen eine Sanitär- und Nährstoffwende
Artikel von Dr. Ariane Krause, Tanja Wente und Susann Pophal erschienen im Blog Transforming Economies von der Bertelsmann Stiftung.
„Klimawandel, Wasserknappheit, Bodendegradierung, steigende Energie-, Dünger- und Lebensmittelpreise sowie die Verunreinigung von Oberflächengewässern […] all diese Bereiche stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit unserem Spültoiletten- und Kanalisationssystem.“
Leitfaden kommunale Netzwerke „Kommunale Herausforderungen mit starken Allianzen lösen“ für die Umsetzung missionsorientierter Innovationen.
Welchen kommunalen Herausforderungen Sie sich auch stellen – Sie können sie kaum allein lösen. Nachhaltige Innovationsprojekte entstehen in Netzwerken. Unser Leitfaden unterstützt Sie mit gezielten Fragen schon am Anfang Ihres Projektvorhabens beim Aufbau regionaler Allianzen. So können mögliche Partner von Beginn an mitgedacht und ein Netzwerk aufgebaut werden.
„Scheiß auf Kunstdünger“ | Artikel von Dr. Ariane Krause
Unter dem Titel „Scheiß auf Kunstdünger“ ist ein Artikel von uns erscheinen, in dem wir darlegen, warum die Sanitär- und Nährstoffwende so wichtig ist, gerade auch in den aktuellen Krisenzeiten;
„In den aktuellen Debatten um Einsparmöglichkeiten und Versorgungsprioritäten bei der knappen Ressource Erdgas ist immer wieder von Kunstdünger die Rede, ohne den die Weltbevölkerung nicht zu ernähren sei. Für die Produktion von Kunstdünger ist Ammoniak unersetzlich, ein Stoff, der wiederum ohne Erdgas nicht hergestellt werden kann. […] Dabei ließe sich der Einsatz von Kunstdünger […] deutlich reduzieren, indem auch menschliche Ausscheidungen ins Konzept der Kreislaufwirtschaft einbezogen werden.“
Der Artikel erschien in der maldekstra, dem Auslandsjournal der Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Ausgabe „Wirtschaft im Krieg – maldekstra #16: Widerstreitende Interessen bestimmen seit jeher die Kriegsökonomie“ gemeinsam mit der common Verlagsgenossenschaft e.G.
„Alles geklärt?!“ eine kurze Geschichte unserer Abwasserreinigung
Von Tonnensystemen zur Sammlung menschlicher Fäkalien, über die ersten Schritte zur Ausschleusung von Abwasser aus den Städten bis zur Entwicklung unserer modernen Kläranlagen: Unser Abwassersystem hat in der Vergangenheit viel geleistet und die hygienischen Zustände in den Städten stark verbessert. Allerdings haben sich hieraus auch neue Probleme ergeben, die ein Umdenken erfordern. Wie können wir die Behandlung menschlicher Fäkalien in Zukunft gestalten, um Nährstoffe zu nutzen und der Überdüngung unserer Gewässer entgegen zu wirken?
Abschlussarbeiten
Das Thema Sanitärwende integrieren wir auch in die akademische und berufliche Bildung. Deshalb betreuen wir Bachelor- und Masterarbeiten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten und Hochschulen. Hier finden Sie alle fertigen Arbeiten im Überblick:
2023
- Ressourcen-orientierte Sanitärversorgung in Mehrparteienhäusern – Handlungsempfehlung für das Mehrgenerationenhaus WSX – Masterarbeit von Stephan Dittrich, eingereicht am 12.04.2023 an der Technischen Universität Berlin. Zum Dokument
- Erstaufnahme der Carabidenfauna eines Ackers in Brandenburg im Rahmen eines Pilotversuchs zur Anwendung von Humus aus Inhalten aus Trockentoiletten – Bachelorarbeit von Laila Tarouquella, eingereicht am 28.02.2023 an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Zum Dokument
- Ernte und Auswertung eines Gefäßversuchs mit menschlichen Ausscheidungen – Video von Jan und Joshua, die an der HU Berlin ihre Bachelorarbeit schreiben.
2022
- Bewertung und Demonstration des Recyclingpotentials menschlicher Fäkalien für die Quartiersbegrünung am Beispiel eines Modellhauses des Ecovillage Hannover – Masterarbeit von Anna Möbus, eingereicht am 29.12.2022 an der Technischen Universität Berlin. Zum Dokument
- Von der Klo- zur Salatschüssel – Eine Installation zur Vermittlung von Zusammenhängen zwischen Sanitär- und Nährstoffwende – Bachelorarbeit von Lea Drimus, eingereicht am 29.12.2022 an der Technischen Universität Berlin. Zum Dokument
- Recycling Performances in sanitären Nährstoffkreisläufen – Bachelorarbeit von Clara Magdalena Bahrs, eingereicht am 23.12.2022 an der Technischen Universität Berlin. Zum Dokument
- Dynamic Material Flow Analysis for organic waste management in Python: An ODYM-based modelling approach – Bachelorarbeit von Lukas Hoppe, eingereicht am 22.09.2022 an der Technischen Universität Berlin. Zum Dokument
- A Toilet Paper – Sustainable Sanitation Solutions for Municipalities – Masterarbeit von Anastasia Bondar, eingereicht am 29.03.2022 an der Köln International School of Design. Zum Dokument
Teil der Arbeit von Anastasia Bondar ist das Kartenspiel „Holy Shit“, ausgezeichnet mit dem Kölner Design Preis 2022. Das Spiel ist frei verfügbar und kann hier heruntergeladen werden:
Wer nicht selbst drucken möchte, kann das Spiel bei Goldeimer im Shop erwerben.
Seminarergebnisse
Neben den Abschlussarbeiten haben Studierende auch in unserem Hochschul-Seminar „Nährstoffwende unter der Lupe“ tolle Ergebnisse erarbeitet. Sie finden die Seminarergebnisse hier gelistet:
Ergebnisse SoSe 2023:
Im Sommersemester 2023 bearbeiteten die Studierenden verschiedene Fragestellungen in sechs Kleingruppen. Zwei Gruppen beschäftigten sich mit Fragestellungen zur Qualitätssicherung der Recyclingdünger, indem sie den zirkulierBAR Kompost unter dem Mikroskop analysierte und ihn auf mögliche Störstoffe untersuchten. Zwei Gruppen tauchten tiefer quantitative Betrachtungen zum Nährstoffrecycling aus Abwasser und Trockentoiletten ein. Eine weitere Gruppe errechnete das Düngepotential von Trockentoiletten in mehreren Brandenburgischen Landkreisen und die letzte Gruppe erstellte ein Konzept zur Wissenschaftskommunikation in einem Berliner Kiez.
Ergebnisse WiSe 2022/23:
In Kleingruppen bearbeiteten Studierende im Wintersemester Forschungsfragen aus verschiedenen Disziplinen. So erstellte eine Gruppe als Methode der Wissenschaftskommunikation ein Erklärvideo zur Nährstoffwende, die nächste Gruppe befasste sich mit dem Düngepotential von Trockentoiletten auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Eine weitere Gruppe führte Qualitätstest direkt bei sich zuhause auf der Fensterbank durch und erforschte Methoden zur „Humus-Bestimmung“, während die letzte Gruppe sich mit der Akzeptanz von Trockentoiletten auf Festivalklos befasste.
Steckbriefe zu Praxisbeispielen:
Mehr zur Sanitär- und Nährstoffwende
Weitere hilfreiche Veröffentlichungen zum Thema, die teilweise auch außerhalb des zirkulierBAR-Projektes entstanden sind, finden Sie ab jetzt bei unseren Infomaterialien hier