Projektergebnisse von zirkulierBAR

Es gibt noch viel zu tun, aber es gilt auch, Fortschritte und Erkenntnisse zur zirkulären Verwertung von Inhaltsstoffen aus Trockentoiletten zu Recyclingdünger festzuhalten. Im folgenden Bereich finden Sie Projektergebnisse aus unseren verschiedenen Aktivitätsbereichen: von wissenschaftlichen Paper und Beiträgen zum gesellschaftspolitischen Dialog, über Leitfäden und Abschlussarbeiten von Studierenden bis hin zu Ergebnissen aus unseren Hochschul-Seminaren und vergangenen Veranstaltungen. Außerdem erarbeiten wir Leitfäden und Handlungsempfehlungen, sowie Diskussions- und Positionspapiere zur Umsetzung regionaler Nährstoffkreislauf-Konzepte. 

Wissenschaftliche Veröffentlichungen

zirkulierBAR ist ein inter- und transdisziplinäres Forschungsprojekt. Wissenschaftliche Paper, die im Rahmen des Projekts veröffentlicht wurden, finden Sie hier: 

Positionspapiere

Der Austausch zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Medien ist essentiell, damit die Sanitärwende gelingt. Schlüsselbeiträge zum Gesellschaftspolitischen Dialog (GDP) sind unsere Positionspapiere.

Positionspapier „Recyclingdünger: warum wir eine Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen brauchen, um Wasser zu sparen, Schadstoffe zu reduzieren und Ressourcen zu schonen“

Rechtliche Anpassungen sind dringend nötig, um Nährstoffe aus menschlichen Ausscheidungen in Form von Recyclingdüngern in den Kreislauf zu bringen. Unser erstes Positionspapier zeigt, wie der rechtliche Rahmen angepasst werden kann, damit wir Ressourcen wiederverwerten können, anstatt sie wegzuspülen.

Die Ausgangslage
Moderne Aufbereitungstechniken ermöglichen, Toiletteninhalte zu erfassen und effizient zu Recyclingdünger für die schadlose landwirtschaftliche Nutzung aufzubereiten. Gegenüber der herkömmlichen Entsorgung auf dem Abwasserweg birgt dieses ressourcenorientierte System zentrale Vorteile:

• Es spart Trinkwasser.
• Es reduziert Schadstoffe.
• Es erhöht die Recyclingquote.
• Es erhöht die Ressourceneffizienz.

Das Hindernis
Die rechtlichen Rahmenbedingungen lassen den Einsatz der Recyclingdünger momentan nicht zu. Unvollständige oder widersprüchliche Definitionen und Einordnungen verhindern, dass Recyclingdünger hier ordnungsgemäß produziert und wirtschaftlich genutzt werden kann.

Der Lösungsansatz
Mit Recyclingdünger aus Trockentoiletten auch in Deutschland Nährstoffe zurückgewinnen und Wertschöpfung steigern. Auf Basis von Forschung und Praxis gibt dieses Positionspapier konkrete Handlungsempfehlungen für die Anpassung des Kreislaufwirtschafts- und Düngerechts. Dazu zählen auf Bundesebene unter anderem die:

• Erweiterung der Begriffsdefinition des Bioabfalls auf menschlichen Urin und Kot.
• die Aufnahme von menschlichen Ausscheidungen in die Düngemittelverordnung.

Hier können Sie das Positionspapier und weitere Infomaterialien zum Papier ansehen und herunterladen:

  • Positionspapier inklusive Überblick (das Wichtigste in Kürze) zum Positionspapier
  • Appendix zum Positionspapier zum Appendix
  • Überblick + Positionspapier + Appendix als gebündelter Download zum kompletten Papier
  • Infografik zu rechtlichen Hürden zur Grafik
  • Infografik „nasser Pfad“: rechtliche Einordnung des herkömmlichen Abwasserentsorgungspfads zur Grafik
  • Infografik „trockener Pfad 1“: Optionen für die rechtliche Einordnung einer wassersparenden oder wasserlosen Nährstoffrückgewinnung zur Grafik
  • Infografik „trockener Pfad 2“: Veranschaulichung der Hürden für wassersparende oder wasserlose Nährstoffrückgewinnung im aktuellen Rechtsrahmen Zur Grafik

Autor:innen:
Roman Adam, Ariane Krause, Anna Calmet, Elsa Jung, Corinna Schröder, Carsten Beneker, Claudia Kirsten

Zitiervorschläge:

Positionspapier

Adam R, Krause A, Calmet A, Jung E, Schröder C, Beneker C, Kirsten C (2023). Recyclingdünger: warum wir eine Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen brauchen, um Wasser zu sparen, Schadstoffe zu reduzieren und Ressourcen zu schonen – ein Positionspapier zur Sanitär- und Nährstoffwende. Berlin, Eberswalde, Großbeeren, Leipzig. Verfügbar unter www.zirkulierbar.de

Appendix zum Positionspapier

Adam R, Krause A, Calmet A, Jung E, Schröder C, Beneker C, Kirsten C (2023). Appendix zum Positionspapier: Recyclingdünger: warum wir eine Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen brauchen, um Wasser zu sparen, Schadstoffe zu reduzieren und Ressourcen zu schonen – ein Positionspapier zur Sanitär- und Nährstoffwende. Berlin, Eberswalde, Großbeeren, Leipzig. Verfügbar unter www.zirkulierbar.de

Leitfäden und Hintergrundwissen

Die praktische Umsetzung ist ein wichtiger Aspekt unseres Projekts. Zu unseren wichtigsten Projektergebnissen gehören deshalb auch Ressourcen, die anleiten oder Wissen hilfreich aufbereiten, zum Beispiel Leitfäden. Wir haben Sie hier übersichtlich für Sie zusammengestellt: 

Artikel von Dr. Ariane Krause, Tanja Wente und Susann Pophal erschienen im Blog Transforming Economies von der Bertelsmann Stiftung.

„Klimawandel, Wasserknappheit, Bodendegradierung, steigende Energie-, Dünger- und Lebensmittelpreise sowie die Verunreinigung von Oberflächengewässern […] all diese Bereiche stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit unserem Spültoiletten- und Kanalisationssystem.“


  • Leitfaden kommunale Netzwerke „Kommunale Herausforderungen mit starken Allianzen lösen“ für die Umsetzung missionsorientierter Innovationen. Zum Dokument

Welchen kommunalen Herausforderungen Sie sich auch stellen – Sie können sie kaum allein lösen. Nachhaltige Innovationsprojekte entstehen in Netzwerken. Unser Leitfaden unterstützt Sie mit gezielten Fragen schon am Anfang Ihres Projektvorhabens beim Aufbau regionaler Allianzen. So können mögliche Partner von Beginn an mitgedacht und ein Netzwerk aufgebaut werden.


Unter dem Titel „Scheiß auf Kunstdünger“ ist ein Artikel von uns erscheinen, in dem wir darlegen, warum die Sanitär- und Nährstoffwende so wichtig ist, gerade auch in den aktuellen Krisenzeiten;

In den aktuellen Debatten um Einsparmöglichkeiten und Versorgungsprioritäten bei der knappen Ressource Erdgas ist immer wieder von Kunstdünger die Rede, ohne den die Weltbevölkerung nicht zu ernähren sei. Für die Produktion von Kunstdünger ist Ammoniak unersetzlich, ein Stoff, der wiederum ohne Erdgas nicht hergestellt werden kann. […] Dabei ließe sich der Einsatz von Kunstdünger  […] deutlich reduzieren, indem auch menschliche Ausscheidungen ins Konzept der Kreislaufwirtschaft einbezogen werden.“

Der Artikel erschien in der maldekstra, dem Auslandsjournal der Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Ausgabe „Wirtschaft im Krieg – maldekstra #16: Widerstreitende Interessen bestimmen seit jeher die Kriegsökonomie“ gemeinsam mit der common Verlagsgenossenschaft e.G.


  • „Alles geklärt?!“ eine kurze Geschichte unserer Abwasserreinigung

Von Tonnensystemen zur Sammlung menschlicher Fäkalien, über die ersten Schritte zur Ausschleusung von Abwasser aus den Städten bis zur Entwicklung unserer modernen Kläranlagen: Unser Abwassersystem hat in der Vergangenheit viel geleistet und die hygienischen Zustände in den Städten stark verbessert. Allerdings haben sich hieraus auch neue Probleme ergeben, die ein Umdenken erfordern. Wie können wir die Behandlung menschlicher Fäkalien in Zukunft gestalten, um Nährstoffe zu nutzen und der Überdüngung unserer Gewässer entgegen zu wirken? Zum Dokument

Abschlussarbeiten

Das Thema Sanitärwende integrieren wir auch in die akademische und berufliche Bildung. Deshalb betreuen wir Bachelor- und Masterarbeiten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten und Hochschulen. Hier finden Sie alle fertigen Arbeiten im Überblick: 

2023

Masterarbeit von Stephan Dittrich, eingereicht am 12.04.2023 an der Technischen Universität Berlin


Bachelorarbeit von Laila Tarouquella, eingereicht am 28.02.2023 an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

2022

Masterarbeit von Anna Möbus, eingereicht am 29.12.2022 an der Technischen Universität Berlin


Bachelorarbeit von Lea Drimus, eingereicht am 29.12.2022 an der Technischen Universität Berlin


Bachelorarbeit von Clara Magdalena Bahrs, eingereicht am 23.12.2022 an der Technischen Universität Berlin


Bachelorarbeit von Lukas Hoppe, eingereicht am 22.09.2022 an der Technischen Universität Berlin

Seminarergebnisse

Neben den Abschlussarbeiten haben Studierende auch in unserem Hochschul-Seminar „Nährstoffwende unter der Lupe“ tolle Ergebnisse erarbeitet. Sie finden die Seminarergebnisse hier gelistet:

Ergebnisse SoSe 2023:

Im Sommersemester 2023 bearbeiteten die Studierenden verschiedene Fragestellungen in sechs Kleingruppen. Zwei Gruppen beschäftigten sich mit Fragestellungen zur Qualitätssicherung der Recyclingdünger, indem sie den zirkulierBAR Kompost unter dem Mikroskop analysierte und ihn auf mögliche Störstoffe untersuchten. Zwei Gruppen tauchten tiefer quantitative Betrachtungen zum Nährstoffrecycling aus Abwasser und Trockentoiletten ein. Eine weitere Gruppe errechnete das Düngepotential von Trockentoiletten in mehreren Brandenburgischen Landkreisen und die letzte Gruppe erstellte ein Konzept zur Wissenschaftskommunikation in einem Berliner Kiez.

Forschungsgruppe
Ton-Humus-Komplexe


Forschungsgruppe
Materialflussanalyse


Forschungsgruppe
Phosphor aus Abwasser


Forschungsgruppe Wissenschafts-Kommunikation


Forschungsgruppe
Störstoffe


Forschungsgruppe
Nährstoffe aus Trockentoiletten

Ergebnisse WiSe 2022/23:

In Kleingruppen bearbeiteten Studierende im Wintersemester Forschungsfragen aus verschiedenen Disziplinen. So erstellte eine Gruppe als Methode der Wissenschaftskommunikation ein Erklärvideo zur Nährstoffwende, die nächste Gruppe befasste sich mit dem Düngepotential von Trockentoiletten auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Eine weitere Gruppe führte Qualitätstest direkt bei sich zuhause auf der Fensterbank durch und erforschte Methoden zur „Humus-Bestimmung“, während die letzte Gruppe sich mit der Akzeptanz von Trockentoiletten auf Festivalklos befasste.

Forschungsgruppe Akzeptanz


Forschungsgruppe Materialflussanalyse


Forschungsgruppe Qualitätssicherung


Forschungsgruppe Wissenschaftskommunikation

Mehr zur Sanitär- und Nährstoffwende

Weitere hilfreiche Veröffentlichungen zum Thema, die teilweise auch außerhalb des zirkulierBAR-Projektes entstanden sind, finden Sie hier:

DIN 30762:2022 beinhaltet Grundlagen, Anforderungen, und Produktmerkmale für Trockentoiletten, Trockentrenntoiletten, Komposttoiletten und Einstreutoiletten und ist bereits jetzt über den Beuth Verlag verfügbar.

Das Dokument richtet sich an politische Entscheidungsträger:innen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene, die sich für Ressourcen- und Klimaschutz sowie eine nachhaltige Daseinsvorsorge einsetzen wollen, sowie an Planer:innen und Praktiker:innen der Kreislaufwirtschaft. Im Fokus steht die Ressourcenschonung durch Kopplung von zirkulärer Nahrungsmittelproduktion mit nachhaltiger, regionaler Wertschöpfung aus sanitären Nebenstoffströmen. Auch zu finden unter naehrstoffwende.org

Mit einer Rückbesinnung auf regionale Nährstoffkreisläufe zur Produktion von Nahrungsmitteln kann eine umweltverträgliche und nachhaltige Transformation der Landwirtschaft eingeleitet werden. Das Papier erläutert wichtigen Gründe, die dafür sprechen, Nährstoffkreisläufe und Agrarwertschöpfungsketten regional zu schließen, und gibt dazu Hintergrundinformationen. Auch mögliche Instrumente für einen Weg dorthin sowie Politikempfehlungen zur Umsetzung regionaler Nährstoffkreisläufe werden thematisiert. Auch zu finden unter naehrstoffwende.org

Dieser Bericht befasst sich mit Inhaltstoffen von Kompost aus Inhalten von Trockentoiletten und leitet hieraus ein Risikopotenzial für betreffende Stoffe ab. Die Risikoanalyse ist Teil der DIN SPEC 91421.

Als Download verfügbar beim Beuth Verlag.

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