

Agrar- und Ressourcenökonomische Voraussetzungen
Über Jahrtausende wurden menschliche Fäzes als Dünger auf den Feldern benutzt, was allerdings aus seuchenhygienischer Sicht bedenklich war. Zudem verdrängten synthetische Düngemittel diesen traditionellen Recyclingdünger aus der landwirtschaftlichen Nutzung. Das Wissen und die Akzeptanz dieses Düngers gilt es wieder herzustellen. Für diesen Paradigmenwechsel vom linearen Ressourcensystem zum zirkulären kommunalen Stoffstrommanagement, sind neben der Wirksamkeit des Düngers, der hygienischer Unbedenklichkeit, und Akzeptanz in der Agrarpraxis, die Bewertung der ökologischen Effekte und der ökonomischen Potentiale notwendig.
Unser Forschungsansatz beschäftigt sich damit, welchen innovativen Beitrag Inhalte aus Trockentoiletten in einer kommunalen Kreislaufwirtschaft haben, und welches Potential dabei für die Nährstoffgewinnung von Stickstoff und Phosphor besteht. Das ist in Deutschland bisher nie zusammenhängend untersucht worden. Anhand von Pflanzversuchen und umwelttechnischen Modellen sollen Konzepte zur Anwendung für den Landbau erarbeitet werden, und sie sollen Aufschluss über ökologische Effekte geben. Außerdem wollen wir die Forschungsanlage gesamtwirtschaftlich analysieren und Blaupausen für die Umsetzung von Produktion, Vertrieb und Finanzierung der Recyclingdünger schaffen. Aus unseren Ergebnissen sollen dann Handlungsempfehlungen für mögliche Anwender:innen, Kommunen und Politik abgeleitet werden.
News zum Teilvorhaben
Gefäßversuch zur Stickstoffdüngewirkung von Kompost aus Inhalten von Trockentoiletten gestartet | 07. Juni 2022
Eindrücke aus dem Reallabor

Humusdünger
Humusdünger aus der Aufbereitungs-anlage wird auf einem Versuchsfeld in Eberswalde ausgebracht.

Die ersten Roggenähren
Das Wachstum der Roggenähren wurde wissenschaftliche begleitet und kontrolliert.

Geernteter Roggen
Die Ernte wird derzeit im Labor auf ihre Qualität untersucht.