…ist beendet.

Nach 3,5 aufregenden und produktiven Jahren endete das Projekt zirkulierBAR am 31.12.2024. Das interdisziplinäre, BMBF-geförderte Projekt hat an der Aufbereitung menschlicher Ausscheidungen zu Recyclingdünger und dessen landwirtschaftlicher Nutzung geforscht. Die Ergebnisse zeigen: Recyclingdünger sind ein vielversprechender Beitrag zur Sanitärversorgung der Zukunft. Sie haben ökologische Vorteile und bieten ganz neue Möglichkeiten für eine kreislauforientierte Landwirtschaft. Im Fokus des Projekts standen außerdem der Dialog mit Politik und Gesellschaft, die Entwicklung von Transformationswegen im Bereich Sanitärversorgung sowie die Vernetzung von interessierten Kommunen.

Bei zirkulierBAR ist einiges herausgekommen: Die vielfältigen Ergebnisse werden noch bis Ende 2025 auf dieser Webseite zu finden sein. Bis dahin sind die wichtigsten Fakten und Infos auf die Webseite www.naehrstoffwende.org umgezogen und es wird dort eine gut gefüllte „zirkulierBAR Schatzkammer“ geben.

Hier kann das zirkulierBAR Handbuch für die Sanitär- und Nährstoffwende als PDF heruntergeladen werden.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

In Eberswalde wurde eine Recyclinganlage für Inhalte aus Trockentrenntoiletten aufgebaut. Ziel ist es, Abfälle aus Trockentoiletten in hochwertige Recyclingdünger umzuwandeln. Hier werden Urin und Fäzes gesammelt, gesäubert und aufbereitet. Die Anlage wird von Finizio – Future Sanitation und den Kreiswerken Barnim auch zukünftig weiter betrieben. Die Recyclinganlage zeigt, wie aus Abfall ein wertvoller Beitrag zur Ernährungssicherheit und Bodengesundheit entstehen kann. Das Modell ist nicht nur skalierbar, sondern bietet auch eine Blaupause für andere Regionen, die nachhaltige Alternativen zur linearen Abwasserwirtschaft suchen.

Recyclingdünger halten die strengen Grenzwerte des Abfall- und Düngerechts ein und sind gesundheitlich und seuchenhygienisch unbedenklich. Das belegen die Untersuchungen des DBFZ (Deutsches Biomasseforschungszentrum) und der Technischen Universität (TU) Berlin. Beprobt und ausgewertet wurden Recyclingdünger und seine Ausgangsstoffe im Hinblick auf Nährstoffe, Schwermetalle, Keime, Arzneimittelrückstände und andere organische Schadstoffe. Die Studie mit Messdaten und Ergebnissen ist hier abrufbar.

Recyclingdünger sind kein Risiko für Boden, Pflanze oder Ökosystem. Ihre Düngewirkung ist vergleichbar mit der anderer organischer oder synthetischer Dünger. Besonders der Dünger aus Urin liefert wertvolle Nährstoffe für das Pflanzenwachstum, während der Dünger aus den Feststoffen langfristig zur Bodenhumuspflege beiträgt. Das zeigen Versuche der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (HNE) Eberswalde auf dem Acker und im Gewächshaus. Die Studie zur Düngewirkung auf dem Acker ist hier abrufbar.

Die gesellschaftliche Akzeptanz für alternative Sanitärsysteme wächst. Das zeigt die repräsentative Umfrage mit 2000 Befragten, die das Fraunhofer Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) im Jahr 2022 durchgeführt hat. Über 50 Prozent der Befragten zeigten sich offen dafür, Trenntoiletten zu nutzen und Recyclingdünger in der Herstellung von Lebensmitteln einzusetzen. Die Ergebnisse der Umfrage sind hier abrufbar.

Wie Wege zu einem adäquaten Rechtsrahmen für ressourcenorientierte Sanitärsysteme aussehen könnten, beschreiben die zirkulierBAR-Positionspapiere. Sie zeigen unter anderem auf, wie die konkrete Anpassung des Kreislaufwirtschafts- und Düngerechts aussehen müsste, damit Recyclingdünger den Weg auf den Acker finden.

Ausblick: Wie und wo geht es weiter mit der Sanitär- und Nährstoffwende?

In Transformationsprozessen hin zu mehr Nachhaltigkeit spielen die Kommunen eine zentrale Rolle. Das bundesweite zirkulierBAR Transfer-Netzwerk hat Kommunen verbunden, die erste Schritte in Richtung Nährstoffkreislauf gehen wollten. Es arbeitet jetzt als selbstorganisiertes kommunales Netzwerk weiter und wird sich mit dem Thema nachhaltige (öffentliche) Sanitärinfrastruktur beschäftigen. Es dient dem Austausch von Erfahrungen, dem Teilen von Hilfestellungen, Good-Practice Beispielen und Erfolgsrezepten; aber auch der Bildung von Allianzen und Kooperationen.

Im NetSan – dem Netzwerk für nachhaltige Sanitärsysteme – treffen sich Menschen aus Wissenschaft und Forschung, von Start-Ups, kleinen und mittleren Unternehmen und interessierte Einzelpersonen, vernetzen sich und arbeiten zusammen an neuen Projekten für den nachhaltigen und klimaschonenden Umgang mit menschlichen Ausscheidungen.

Das nächste internationale Netzwerktreffen „Connect the Networks“ wird vom 26.-30. November 2025 bei Paris stattfinden.

In Verbänden wie der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) und dem Deutschen Institut für Normung (DIN) werden Expert*innen den Fachaustausch zu zirkulären Sanitärsystemen fortführen. Das eine oder andere zirkulierBAR-Ergebnis wird vielleicht auch ab 2025/2026 in einem neuen Themenband zu finden sein, der vom Fachausschuss KA-1 „NASS-Ressourcenorientierte Sanitärsysteme“ der DWA herausgebracht werden wird.

Zum Schluss sagt zirkulierBAR Danke:

  • Dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für die Finanzierung des Projekts,
  • dem Leibniz-Institut für Gartenbau und Zierpflanzen e.V. für die Unterstützung und das Hosting der Koordinationsstelle,
  • all den Partner:innen im zirkulierBAR-Konsortium für die vielfältigen praktischen, wissenschaftlichen und kommunikativen Beiträge: dem 
Landkreis Barnim, der Stadt Eberswalde, Finizio, dem Deutschen Biomasseforschungszentrum DBFZ, REGION.innovativ, den Kreiswerken Barnim, dem Fraunhofer IAO Cerri, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, der Technischen Universität Berlin und dem IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung
  • und schließlich allen Menschen, die sich vor unserer Haustür und weltweit für die Sanitär- und Nährstoffwende einsetzen.

Tschüss und auf Wiedersehen!

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Beobachtende Kommunen haben frühzeitig Einblick in die Forschungsaktivitäten von zirkulierBAR erhalten. Sie konnten eigene Erfahrungen und Rahmenbedingungen mit in den Forschungsprozess einfließen lassen und aktiv Ihre Klima- und Energiebilanz verbessern. Entstanden ist ein eigenständiges Kommunen-Netzwerk.

Dialogveranstaltungen zu den Themen Sanitär- und Nährstoffwende, Informationsveranstaltungen und Kolloquien, Besuche auf der Forschungsanlage. Bei uns ging die Post ab! Hier geht es zum Veranstaltungsrückblick. 

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