Zurück in den Kreislauf! Handbuch für die Sanitär- und Nährstoffwende veröffentlicht!

Nach drei Jahren Forschungsarbeit haben wir Lösungsansätze und Forschungsergebnisse zur Sanitär- und Nährstoffwende in einem Handbuch veröffentlicht. Im Fokus stehen technische und ökologische Möglichkeiten zur Kreislaufführung menschlicher Ausscheidungen als Recyclingdünger. Das Handbuch ist ein Praxisleitfaden für kommunale Mitarbeitende, Planende, für die Landwirtschaft und alle Interessierten.

Wie können der Boden nachhaltig verbessert, Nährstoffe recycelt, der Verbrauch von Erdgas und Rohphosphat verringert sowie im großen Stil Trinkwasser gespart und die Belastung der Gewässer reduziert werden? In Recyclingdüngern aus Inhalten von Trockentrenntoiletten steckt viel Potential. Das Forschungsprojekt zirkulierBAR hat gezeigt, dass es technisch machbar und ökologisch sinnvoll ist, menschliche Ausscheidungen zu Dünger aufzubereiten und diesen landwirtschaftlich zu nutzen. Die beteiligten Konsortiumspartner:innen trugen verschiedene Aspekte zur Erforschung der Herstellung und Anwendung von Recyclingdüngern bei. Die im Handbuch publizierten Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung bilden eine fundierte Grundlage, auf der diese Zukunftstechnologie jetzt skaliert und breiter eingesetzt werden kann. Das Handbuch zeigt auf, wie konkrete Transformationsschritte in Richtung Kreislaufwirtschaft aussehen können.

Aus dem Inhalt:

  • Wie gelang der Aufbau der Recyclinganlage in Eberswalde? Sie ist die deutschlandweit erste Anlage, in der Urin und Fäzes gesammelt, hygienisiert und mit wissenschaftlicher Begleitung als Recyclingdünger wiederverwertet werden.
  • Untersuchungen im Rahmen der Qualitätssicherung haben gezeigt, dass die Recyclingdünger gesundheitlich unbedenklich sind und die fachlichen Anforderungen an Düngemittel erfüllen.
  • Eine Umfrage unter Bio-Anbau-Verbänden zeigt, dass der Einsatz von Recyclingdüngern in der ökologischen Landwirtschaft positiv bewertet wird.
  • In einer repräsentativen Studie wird deutlich, dass eine gesellschaftliche Akzeptanz da ist: über 50 Prozent der Befragten zeigten sich offen für Trenntoiletten und Recyclingdünger.
  • Welche institutionellen Gestaltungsfragen ergeben sich hinsichtlich einer öffentlichen, ressourcenorientierten Sanitärversorgung?
  • Welche Erfahrungen gibt es aus Kommunen, die eine zentrale Rolle in der Sanitärwende einnehmen?
  • Welche rechtlichen Veränderungen sind notwendig, um einen adäquaten Rechtsrahmen für den Einsatz ressourcenorientierter Sanitärsysteme zu schaffen?

Die Redaktion des Handbuchs hatten Felix Bickert, Anna Calmet, Annika Grebener und Ariane Krause.

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